Häufig heißt es, das Immunsystem befinde sich im Darm. Zwar spielt der Darm für das Immunsystem eine wichtige Rolle, jedoch ist er nicht der einzige Ort, der für die Immunabwehr zuständig ist. Das Immunsystem lässt sich keinem einzelnen Organ oder Gewebe zuordnen. Das deutet das Wort bereits an: Immunsystem.

Die Definition für ein System macht deutlich, womit wir es hier zu tun haben. Auch wenn der nächste Satz theoretisch klingt, für das weitere Verständnis ist er sehr hilfreich. „Ein System ist eine geordnete Gesamtheit von Elementen, zwischen denen Beziehungen bestehen.“

Das bedeutet, dass das Immunsystem die Summe von vielen Kleinigkeiten ist, die sich gegenseitig beeinflussen und unterstützen. Isoliert betrachtet mögen diese in ihrem Nutzen vielleicht sogar unbedeutend erscheinen, aber für das große Ganze sind sie dennoch wichtig und unverzichtbar.

Genau das macht es so schwierig, das Immunsystem zu beschreiben und seine Funktionsweise zu verstehen. Aber es lohnt sich, ein wenig Zeit zu investieren, um zu verstehen, wie das Immunsystem funktioniert. Warum? Weil ein grundlegendes Verständnis des Immunsystems ausgesprochen wichtig ist, um das Richtige für die eigene Gesundheit zu unternehmen.

Wer gesund bleiben will – wer will das nicht? – der kommt an grundlegenden Kenntnissen über sein Immunsystem nicht vorbei. Sie helfen Dir, Dich so vorzubereiten, dass Viren und andere Krankheitserreger bei Dir nahezu chancenlos sind. Es gibt keine bessere Investition in Deine Lebensqualität!

 

Dein Immunsystem – Dein Bodyguard

Ja, Dein Immunsystem ist so etwas wie Dein Bodyguard. Wie jeder Bodyguard, muss auch Dein Immunsystem laufend trainiert werden, um seine Aufgaben bestmöglich erfüllen zu können.

Wie für einen Bodyguard, der immer wachsam und einsatzbereit sein muss, gilt auch für das Immunsystem ständige Alarmbereitschaft. Du solltest es optimal unterstützen und stärken!

Wie? Die Stellschrauben sind zahlreich. Sehr wichtige Stellschrauben sind Deine Gedanken und Emotionen. Deine Gedanken wirken sich unmittelbar auf den Zustand Deines Körpers aus. Forschungsergebnisse der Epigenetik belegen diesen gedanklichen Einfluss auf die Aktivität Deiner Gene.

Mit guten, positiven Gedanken kannst Du deshalb viel für Deine Gesundheit tun. Deine Gedanken sind Deine Entscheidung wie Du mit einer Situation umgehen willst. Feste Routinen sind sehr hilfreich um z. B. auf Drucksituationen beruhigend zu reagieren. So kannst Du Deine Gesundheit unmittelbar positiv beeinflussen. Lerne Deiner eigenen Stärke zu vertrauen und beeinflusse durch positive Gedanken Dein Verhalten unter Druck.

Eine weitere wichtige Stellschraube ist die optimale Versorgung Deines Körpers mit Vitalstoffen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Funktionen Deiner Gene und damit auf Deine Gesundheit haben.

Diese ersten Impulse deuten bereits an, dass Du sehr viel für ein starkes Immunsystem tun kannst. Es lohnt sich, mehr über das Immunsystem zu erfahren. Deine Sicht auf Dein Inneres wird sich verändern.

 

Dein Immunsystem – ein Wunderwerk

Dein Immunsystem zu verstehen, ist nicht immer ganz einfach. Als Gesundheitsbegeisterte haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Dir nützliche Informationen zur Stärkung Deines Immunsystems anzubieten. Ganz unter dem Motto von Jim Rohn:

Kümmere Dich um Deinen Körper. Er ist der einzige Ort, den Du zum Leben hast.“

Wenn Du Dich nicht um Deinen Körper kümmerst, wird es niemand tun! Solltest Du wegen Krankheit einen Arzt aufsuchen müssen, hast Du in der Regel vorher etwas versäumt.

Damit Du Dich um Deinen Körper kümmern kannst, musst Du zuerst einmal wissen, was er von Dir alles braucht. Möchtest Du Dich informieren? Es geht um Deine Gesundheit!

 

Dein Immunsystem ein Teamworker

Dein Immunsystem hat viele komplexe Aufgaben zu erfüllen. Dies geht nicht ohne Unterstützung. Es arbeitet im Team. Das Team besteht aus clever ausgebildeten Bodyguards.

Die Bodyguards im Körper arbeiten verteilt, gut organisiert und systematisch. Ihr Netzwerk besteht aus Organen, Zelltypen und Molekülen. Beteiligt sind hauptsächlich: Thymus, Milz, Knochenmark, Lymphknoten, Mandeln und Darm.

Die ersten Abwehrmaßnahmen der Bodyguards sind allgemein und unspezifisch, d. h. gegen viele Arten von Erregern gerichtet. Dafür erfolgt eine sofortige Reaktion. Diese erste Barriere wird als angeborenes Immunsystem bezeichnet.

Seine wesentlichen Partner sind:

  • Die Haut: Sie befindet sich in ständigem Kontakt mit möglichen Krankheitserregern. Deshalb siedeln auf ihr Bakterien, die bei der Abwehr von Krankheitserregern helfen.
  • Die Schleimhäute wie in allen Hohlorganen der Atemwege und im Verdauungstrakt bilden eine schützende Barriere.
  • Flimmerhärchen in den Atemwegen unterstützen bei der Entsorgung von Unerwünschtem.
  • Um unerwünschte Eindringlingen über Mund und Speiseröhre kümmert sich im Magen die Magensäure.
  • Erreger, die es durch den Magen schaffen, werden von Bakterien im Dünndarm neutralisiert

Die wichtigsten aktiven Zellen sind

  • Fresszellen wie Granulozyten, Makrophagen, Monozyten (Makrophagen-Vorgänger) sowie dendritische Zellen;
  • Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) und
  • Mastzellen

Die zweite Barriere bildet das erworbene (adaptive) Immunsystem. Es arbeitet mit dem angeborenen Immunsystem eng zusammen und ergänzt es. Diese Bodyguards heißen B-Lymphozyten (B-Zellen, bzw. später Plasmazellen) und T-Lymphozyten (T-Zellen). Letztere werden nach ihren Aufgaben in T-Helferzellen, Zytotoxische T-Zellen und Regulatorische T-Zellen unterteilt. Die B-Lymphozyten produzieren Antikörper, um damit Krankheitserreger zu neutralisieren.

Unabhängig davon, ob eine Gefährdung für den Körper von materiellen Stressoren (z. B. Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren) oder immateriellen Stressoren (z. B. psychischen Belastungen) ausgeht, die Reaktion ist eine Entzündung. Wird ein Eindringling von Immunzellen entdeckt, werden über Botenstoffe weitere Immunzellen über die Blutgefäße und Lymphbahnen zum Infektionsort beordert. Nach getaner Arbeit der Immunabwehr endet der Entzündungsprozess.

Dieser kurze Überblick lässt bereits erahnen, wie komplex das System ist. Die Einflussfaktoren auf das System und die Stellschrauben im System sind äußerst vielfältig. Vieles muss erst noch erforscht werden.

Nachfolgend findest einen Überblick wie Du Deinen Bodyguards ihren Job erleichtern kannst.

 

Wie hältst Du Dein Immunsystem einsatzbereit und schlagkräftig?

Ein gesundes und trainiertes Abwehrsystem verfügt über viele Möglichkeiten zur Gefahrenabwehr. Aber auch wenn ein Infekt nicht verhindert werden kann, ist ein intaktes Abwehrsystem vorteilhaft, denn es sorgt für einen milderen Krankheitsverlauf. Und übrigens: Eine Impfung kann auch nur dann eine optimale Wirkung entfalten, wenn Dein Immunsystem gut funktioniert.

Alles das hast Du selbst in der Hand. Entscheidend ist Dein Lebensstil. Lebe bunt und glücklich. Die wichtigsten Säulen sind eine gesunde Ernährung – am besten orientiert an der traditionellen Mittelmeerküche – und die Art und Weise wie Du viel Bewegung in Dein Leben bringst. Eine clevere Kombination von Ausdauer- und Krafttraining sind hier wichtig. Schlafe ausreichend und gut, lerne Stress zu reduzieren oder vermeide ihn ganz, erzeuge viel Energie und Abwehrkraft durch das richtige Sonnenlichtmanagement.

Wenn Du diese Tipps berücksichtigst, wird Übergewicht kein Thema für Dich sein. Reduziere weitere Risikofaktoren für Deine Gesundheit. Wenn Du rauchst, verabschiede Dich mit einem besonderen Ritual davon. Trinken darfst Du viel – allerdings am besten Wasser oder/und Tee (mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag). Kaffee darfst Du natürlich auch genießen (bis zu 0,5 Liter pro Tag – optimalerweise ungesüßt). Den Genuss von Alkohol solltest Du minimieren und Rotwein (in Maßen) bevorzugen.

Eine angemessene, nicht übertriebene Alltagshygiene unterstützt Dein Immunsystem zusätzlich. Und vergiss Deine Seele nicht! Nur so kannst Du gesund und glücklich werden.

Ein starkes Immunsystem braucht Energie in jeglicher Form. Diese kannst Du besonders in der Gemeinschaft und in der Natur tanken. Deine Seele wird es Dir danken.

Noch ein weiterer Tipp. Fordere auch Deine mentalen Fähigkeiten immer wieder gezielt heraus.

Fordere Dein Gehirn. Seine Hauptaufgabe ist es, das Überleben zu sichern. Es ist gewissermaßen die Einsatzleitung der Bodyguards.

Unterstütze Dein Gehirn nicht nur mit guter Ernährung mit ausreichend Vitalstoffen, sondern fordere es immer wieder heraus. Egal, ob Du eine neue Fremdsprache erlernst, das Spielen eines Instrumentes übst oder beim Tanzen eine neue Herausforderung suchst, Dein Gehirn wird danke sagen. Dein Immunsystem auch.

Fazit: Es sind so viele Kleinigkeiten die Dein Immunsystem fit halten. Es lohnt sich anzufangen, Gutes für Dich zu tun, indem Du Deinen Fokus auf dein Immunsystem mit seinem Team lenkst!